Planspiel 1930 – 1950

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Tiger und Jagdpanther verteidigen 1 Dorf

Die Regeln

Zum Nachspielen militärischer Lagen ab 1930 mit Zinnfiguren und Zinnmodellen  haben Mitglieder unseres Vereines ein  55 Jahre altes deutsch-/östreichisches Regelsystem ausgegraben:

Planspielregeln

für militärische Lagen von 1930 bis 1950 mit einem Anhang für die neueste Zeit

verfasst von Ing. Herbert Hahn überarbeitet und herausgegeben von Friedrich Schirmer und Dr. Fritz Winter Burgdorf/Hannover und Wien 1960 abgedruckt in „Die Zinnfigur“ Sonderheft 3, 1960

Ein Planspiel sieht so aus:   

PlanspielDa den Autoren naturgemäß die heute verbreiteten, meistens englischsprachigen Tabletop-Regeln völlig unbekannt waren, heben sich die Planspielregeln von anderen Regeln völlig ab. Planspiel wird auf viereckigen Feldern gespielt, die groß genug sind, eine taktische Einheit Infantrie (8-12 Figuren), Panzer (ca. 2 Fahrzeugmodelle) oder Artillerie (ca 2 Geschütze mit Bedienung und Zugmaschinen) aufzunehmen. Und da die Autoren professionelle Militärs waren, haben sie Gesichtspunkte eingebracht, die ich bei anderen Spielen gar nicht oder nur ungenügend gelöst gefunden habe.

Voraussetzung für den Spielablauf ist eine  genau ausgearbeitete Ausgangslage  mit den unterschiedlichen Kampfaufträgen für jede Partei. Eine besondere Bedeutung hat insbesondere die Versorgung der kämpfenden Truppe mit Munition, Benzin, Verpflegung und Ersatzteilen. Und hier ist über die Einführung von Kampfsätzen, die von den taktischen Einheiten beim Kampf verbraucht und von Versorgungspunkten mit Lastwagen (hoffentlich erfolgreich) neu zur Truppe gebracht werden müssen, eine Lösung gefunden worden, die nach den Regeln einfach ist, den Spieler aber vor genau zu überlegenden Aufgaben stellt.

Da die Autoren offenbar an das Nachspielen (heute würde man sagen: Simulation) einer Lage  und nicht an das „Gewinnen“ dachten, haben sie auf Siegbedingungen gleich verzichtet. Dies führt dazu, daß man sich auf historisch richtiges Spiel  konzentriert und unlogische (taktisch nicht vertretbare) Züge, um irgendwelche Siegpunkte in der letzten Runde noch zu ergattern, unterläßt. 

Alles, was für das Nachspielen einer Lage notwendig ist, ist in einem (leider nicht mehr lieferbaren) Heftchen von 16 Seiten zusammengefaßt worden Der Inhalt: Einleitung (mit Erklärungen zur Ausgangslage, I. Allgemeines, II. Infantrie, III. Artillerie. IV. Panzertruppen, V. Pioniere, VI. Luftwaffe (mit Fliegertruppe, Flakartillerie, Lufttransport und Luftlandetruppen), VII Versorgung und folgende Anlagen: Muster für Gliederungen, Geländebau und Besondere Bestimmungen für Lagen der neuesten Zeit. 

Planspiel läßt sich auch mit relativ großen Figuren und Modellen spielen und so etwas kann gut aussehen:

plansp1               

Planspielarmeen

Für das Planspiel benötigt man entsprechende Zinnfiguren – Armeen (demnächst hier) :